"Si tacuisses, philosophus mansisses", wußte schon Boethius: Hättest Du geschwiegen, wärst Du Philosoph geblieben. Und vermutlich auch geachteter, wenn nicht gar als Weiser geehrt.

Eine eigene Meinung ist bekanntlich nur dort von Vorteil, wo sie der herrschenden auch entspricht. Ansonsten ist es besser, hübsch den Schnabel halten, um ihn sich nicht zu verbrennen.

Dem Helden dieser Seiten sind diese Weisheiten offenbar fremd. Zu lange hat er (wie ein Narr, der auf dem Galgenberge hockt) das seltsame Treiben der Menschen aus der Ferne betrachtet. Und oft genug hat er erlebt, daß seine Stimme in der Menge dasselbe Gewicht hat, als spräche er am Rabenstein mit den Gehenkten. Und so kam er mit sich überein, auf den Luxus einer eigenen Meinung ebensowenig zu verzichten wie auf deren Äußerung. Dabei legt er ganz besonderen Wert auf die Zustimmung eines bestimmten Menschen: sich selbst. Denn dessen Gesellschaft ist die einzige, die sich partout nicht meiden läßt.

Was nun den Stil seiner Äußerungen anbelangt, so ist ihm wohl die Narrenkappe ins Hirn gewachsen. Mit dem schon gewohnten Mangel an Respekt spricht er schonungslos aus, was er eben gerade denkt, auch wenn es nicht der Weisheit letzter Schluß sein mag. Und leider scheut er sich auch nicht, Spott und Satire als sein eigen Werkzeug einzusetzen.

Wer damit Schwierigkeiten haben könnte, klicke bitte sicherheitshalber anderswo hin.
|